Kaplan Armin Thaller

September 2003 bis August 2006

Pfüati di God und mach`s guat!

Der Wastl berichtet über das Abschiedsfest von Kaplan Armin Thaller.

Net amoi am Samstag in der Früh hat man in dera Pfarrei sei Ruh! So hab ich gleich beim Aufstehn granteln(schimpfen) müssen, denn unsa Schreckenbauer hat im Pfarrsaal rumrumort und glei drauf san die Helga und de Rosa kemma. Auch die Margarete is auf ihre Kruckan(Krücken) dahergehupft.

Da is es mir dann wieder eingefallen, dass der Kaplan Thaller heit verabschiedet wird. Natürlich muaß i wissen, was da laft und bin deshalb glei zum Pfarrsaal umi gerennt.

Der Pfarra war a scho mit seiner Klampfn(Geige) im Bahama-Qutfit unterwegs. Er hat zu einer Musiprob müssen.

A paar Stund ham die drei Mädel dann braucht, bis aus dem Pfarrsaal ein Festsaal worn is. Recht schön hat er ausgeschaut! Alles in weiß/blau – bayrisch natürlich – und die Helga hat den Pfarrgarten zwecks der Tischdeko geplündert.

Am Nachmittag hat dann bei der Margarete dahoam des Telefon g`leit und der guate Armin hat verkündet, dass eam die Sommergripp erwischt hat und dass er net woaß, ob er heit Abend da sein kann. Des is a scheene Bescherung hat sich die Margarete denkt, und hot eam a Aspirin empfohlen.

Scheinbar hat der Kaplan des a genomma, denn in der Abendmess hat er dann relativ frisch ausgeschaut.

Nach der heiligen Messe san dann die Gäste zum Pfarrsaal ganga und der war trotz der Hitze bis auf den letzten Platz gefüllt. Unser Pfarra Schlichting hat die Gäste begrüßt und in bewährter Weise durch des Programm geführt.

Zuerst san an Haufn Reden kemma! Der Pfarra Mayer – von der evangelischen Schwesterngemeinde – des kannt ja a Brudergemeinde heißen tät ich meinen – hat die guate ökumenische Zusammenarbeit mit dem Armin gelobt und hot eam zusammen mit der Frau Heckner a kloanes Körberl mit lauter guten Sachen überreicht.

Unser Kirchenvorstand – der Magosch Hans – hat sich a nettes Verserl einfallen lassen und der Diakon Reiter hat als Amtskollege und Kolpingvorsitzender über des „Grüß Gott“ sagen philosophiert!

Mit seiner feschen Lederhosn – Ende kurz über dem Knie – war unser Bürgermeister Parzinger ein echter „Hingucker“- denn seine Wadeln kann er durchaus sehen lassen.

Er hat für den Armin eine CD von der Traunwalchner Musischul mitbracht. De Bücher über Traunreut san eam grad ausganga, aber vom nächsten Druck hat er dem Armin das erste Exemplar versprochen. Von der Jugend is a ganze Schar mit einem übergroßen Terminkalender kemma, denn mit de Termine hat er manchmal seine Schwierigkeiten g`habt, da Armin!

Der „Arminsong“ zum Abschluss hat dann a Menge verschiedene Tonarten gehabt, aber als alter Mäuserich hört ma vielleicht a nimma so guat! Von der kroatischen Gemeinde ist der Herr Pavlinec zur Verabschiedung kemma und hat dem Armin a Trankerl zur Stärkung für seine neue Aufgabe mitgebracht.

Unser Pfarra Thomas bedankte sich mit einem Spitzenreferat a la Thaller herzlich für drei Jahre Zusammenarbeit. Für den Weg in seine neue Gemeinde gabs an Wanderrucksack, gut gefüllt zur Stärkung!

Trotz der Hitze in Frack und Zylinder hat dann die Helga ihre Drehorgel aktiviert und zusammen mit dem Thomas und der Margarete einen musikalischen Überblick über lustige Ereignisse der „Armin Thaller Ära“ zum Besten gegeben. Da hat sich dann a der Armin trotz Sommergripp des Lachen manchmal nicht verbeißen können.

Die Abschiedsrede vom Kaplan Thaller ist dann recht kurz ausgefallen und er ist auch bald darauf entschwunden – mei, a wengerl grippisch war er halt!-

Die Festgäste ham si dann den Leberkäs und den Kartoffelsalat guat schmecka lassen und bei Wasser, Saft und Bier noch a ganze Weile geratscht.

Die fleißigen Helferinnen in der Küche und unser Mesner haben zwischendurch, im Schweiße ihres Angesichts gespült und aufgeräumt, so dass gegen 23 Uhr alle Spuren des Festes beseitigt waren und unsa Pfarrsaal still einem neuen Tag entgegenträumen konnte.

I muaß mi bloß allweil wundern, wia des allweil wieda so schaffa, hab i mir denkt, wia i dann a in meinem Bett gelegen bin.

So, und jetzt wünsch ma unserem Kaplan Thaller in Oberneukirchen- Floßing einen recht guten Einstand und Gottes Segen für seine Arbeit.

Bleibts g`sund und habt´s a guate Zeit!

Mit herzlichen Grissen
Euer Wastl
– Kirchenmaus daselbst –


  • geboren 24.09.1961 in München
  • Erstberuf Informatiker, 7 Jahre im Beruf
  • Priesterweihe am 28.06. 2003
  • September 2003 bis August 2006 Kaplan in Traunreut
  • seit 01.09.2006 Pfarrer in Oberneukirchen, Leiter Pfarrverband Flossing

2022 - Erinnerungen an ehemalige Kapläne, von Pia Mix


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