Priesteramtskandidat im Pastoralkurs Christoph Hentschel

September 2008 bis Juni 2010

Grüß Gott!

Als Priesteramtskandidat im Pastoralkurs darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Christoph Hentschel, ich wurde 1982 in Altötting geboren und bin in Ampfing aufgewachsen. In meiner Jugendzeit war ich engagierter Ministrant und fand auf diesem Weg auch meine Berufung zum Priesterberuf. So trat ich nach dem Abitur, das ich 2001 am Gymnasium in Gars absolvierte, in das Priesterseminar der Erzdiözese ein. Ich studierte Katholische Theologie in München, Tübingen und Frankfurt und schloss 2005 mit dem Diplom ab. Im Anschluss daran wurde mir ein Promotionsstudium ermöglicht, das ich im Januar 2006 begann; momentan befinde ich mich in der Endphase des Promotionsverfahrens. Parallel zum Promotionsstudium half ich in der Seelsorge im Pfarrverband Velden/Vils mit (Haus-/Krankenbesuche, Unterricht, Predigt etc.). In Velden habe ich auch die letzte Zeit gewohnt.

In meiner Freizeit laufe ich sehr gerne, fahre Rad (Mountainbike, Rennrad) und lese – vorzugsweise Krimis, wie sich das für Kirchenpersonal gehört. Darüber hinaus bin ich leidenschaftlicher Eisenbahnfan. Ab Ende August werde ich bei Ihnen in Traunreut als Priesteramtskandidat im Pastoralkurs tätig sein. Die Berufsbezeichnung klingt ziemlich kompliziert, aber keine Angst, Sie müssen mich nicht so ansprechen. Sagen Sie einfach ‚Herr Hentschel’.

Ich freue mich auf einen neuen Abschnitt meiner Ausbildung, den ich in Traunreut verbringen darf, und ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen!

Ihr Christoph Hentschel

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Priesterweihe in Freising

Für den 26. Juni d. J. war dieses Fest vorgesehen. Unser Christoph sollte seine Weihe zum Priester in Freising erhalten. Da dort in Kirchennähe wenig Parkplätze zur Verfügung stehen sollten, machten wir uns zeitig in mehreren Privatautos auf den Weg, umauch ja nichts zu versäumen.

Tatsächlich aber hatten wir dann einen Parkplatz direkt am Dom, so dass wir gut 1 ½ Stunden Zeit hatten, die Kirche zu erkunden. Dabei muss ich mich insofern outen, als ich vom Dom zu Freising überwältigt war; ich kann mich nämlich nicht erinnern, ihn früher schon einmal so genau betrachtet zu haben. Aber noch mehr als der Dom selbst in seinem Erscheinungsbild war ich davon überrascht, als die Hohe Geistlichkeit (mit Anhang) Einzug hielt und die gut (gezählten) fast 170 Personen (über 130 "echte" ausgeweihte Geistliche und eben weitere zahlreiche Diakone) von hinten in die Kirche traten, die eine Treppe hinabstiegen, durch die Gemeinde schritten, auf der anderen Seite wieder die Treppe hinan stiegen, um dann fast vollständig aus dem Blickfeld zu verschwinden.

Leider hatte ich mir nicht die Mühe gemacht, auch von den Balkonen herab auf den Altar und die darum versammelten Geistlichen zu blicken. Jedenfalls begann der Einzug pünktlich um 9 Uhr, die Messe selbst begann viel später.

Unser Erzbischof Reinhard Marx predigte erst ab 9.30 Uhr, dafür wieder einmal sehr schön und vor allem frei, so dass es eine Freude war, der (wenn auch sehr langatmigen) Ansprache zu folgen. Im Anschluss segnete er persönlich (und zunächst alleine) die zu weihenden (Neu-) Priester, jeden einzeln, also auch unseren Christoph. Vielleicht wundert Ihr Euch über die vielen Fotos, aber einige von Euch werden es wissen, dass ich mir auch von einem Erzbischof nicht verbieten lasse, Fotos zu machen. Dafür habe ich jetzt etwas, um diesen ansonsten zu trockenen Bericht etwas für euch auszuschmücken.

Als also (endlich) die insgesamt vier frisch zu weihenden Priester zur Weihe kamen, war dies ein erhebender Moment. Die Feierlichkeiten dauerten insgesamt bis 11.45 Uhr, bis dann all die offiziellen Beteiligten wieder in einem feierlichen Auszug das Gotteshaus verlassen hatten. Erwähnenswert ist noch (für all diejenigen von Euch, die bislang noch nicht an einer Priesterweihe teilnehmen konnten), dass all die bereits geweihten Geistlichen (Kapläne, Pfarrer, Bischöfe und wenigstens ein Kardinal), jeder für sich, jedem der vier frisch Geweihten die Hände zur Segnung auflegte und wohl ein paar eigene Worte des Grußes oder auch des Glückwunsches hierbei verlor. Bei fast 140 (mal 4!) dauert das eine ganze Weile!

Von der Weihe selbst noch mehr zu berichten, sprengt wohl den Rahmen dieses kurzen (und leicht erzwungenen) Berichts. Die Predigt zu zitieren, dürfte wohl auch keinen interessieren, wobei ich aber diese auch nicht mitstenographiert habe. Nur noch eines: Unter einigen anderen hatte auch ein Mitglied unserer Gemeinde (das namentlich nicht erwähnt werden möchte) die Ehre, nach der Weihe für "unseren" Neupriester entsprechend dem Weisen bei einer Hochzeit eine Gabe zu übergeben. Unser Kirchenpfleger war über diese Ehre, die ihm hierbei zukam, und auch darüber, unserem Erzbischof hierbei so nahe zu kommen, sehr ergriffen.

Ohne Zweifel war dies für Christoph wohl einer der schönsten, wenn nicht gar der (bislang) schönste Tag in seinem Leben. Wir wünschen Dir, lieber Christoph, von ganzem Herzen, dass es dir immer gelingt, diese Freude an deiner Berufung auch deiner Kirchengemeinde vermitteln zu können.

Primiz in Ampfing

"Wir", das sind die Kollegen von den Hochlandlern, die unser Christoph als kulturelles Gegenprogramm bei seiner Primiz zu einem Auftritt überredet hatte.

Entsprechend machten wir uns erneut auf den Weg, diesmal nur in zwei Fahrzeugen, und begaben uns zu seinem Wohnhaus nach Ampfing, von wo aus die Prozession zur Kirche bzw. zum Marktplatz vor der Kirche beginnen sollte. Auch hier waren wir wieder überpünktlich, so dass wir uns in Ruhe die vielen auch hier versammelten Geistlichen und Honoratioren betrachten konnten (und das waren doch einige!), die zwar überwiegend aus der Region stammten, aber teilweise sogar von Rom angereist waren; nur für unsern Christoph!

Unter anderem erfuhren wir bereits hier, im Gespräch mit den "Einheimischen", zu denen wir ja nicht wirklich gehörten, dass innerhalb kürzester Zeit es sich bei dieser Primiz bereits um die dritte handelt, die in Ampfing gefeiert werden konnte. Der Weg für die Prozession war schön geschmückt. Die Prozession verlief hierbei direkt und geradewegs in die Mitte der Ortschaft, ohne Umwege. Zum Glück (?!?) war schönes Wetter; leider „zu“ schön, weshalb es regelrecht vom Himmel brannte. Aus diesem Grunde hatten die am Marktplatz tätigen Ersthelfer auch einiges zu tun, als dann während der Messe nach und nach immer mehr Personen in der Festgemeinde einfach weiche Knie bekamen und zu Boden sackten. Wir standen zwar (geschlossen) etwas abseits, aber dafür im Schatten, so dass wir von der Hitze nicht ganz so viel mitbekamen. Unser Pfarrer jedenfalls stand ja mit den anderen Geistlichen auf dem hierfür errichteten Podest und meinte nach der Messe etwas schelmisch:

"Zum Glück haben wir in Traunreut an den Alben die Kapuzen, die wir bislang noch gar nicht richtig verwenden konnten; heute haben sie einen guten Zweck erfüllt."

Für die Predigt hatte Christoph einen ehemaligen Studienkollegen engagiert, der die Predigt eben mit Hinweis auf diese Beziehung einleitete und dass er eben hierum gebeten worden war. Die Predigt selbst begann er, an Christoph gerichtet, mit den Worten: "Spinnst du?", mit denen er auch die in er brütenden Sonnen dösende Festgemeinde erst einmal wieder aufweckte. Wie später in der Predigt herauskam, war das natürlich nicht so direkt gemeint, aber er wollte damit sein ursprüngliches Erstaunen über die ihm gegenüber geäußerte Bitte, dieses Amt zu übernehmen, zum Ausdruck bringen, da er selbst ja erst ein Jahr zuvor zum Priester geweiht worden sei und nach einem Jahr der Tätigkeit als Kaplan doch wenig nützliches auf den Weg mitgeben könne. Die Predigt im Übrigen war sehr mitreißend und interessant (wobei ich auch hier leider nicht mitstenographiert habe; das wäre es sicherlich wert gewesen).

Nach der Messe begaben wir uns in die Wirtschaft, wo nach einem ausgiebigen Mittagessen einiges an Unterhaltung dargeboten wurde. So sangen beispielsweise einige Ministranten bzw. Mitglieder der Pfarrjugend von Ampfing ein paar Gstanzeln. Christoph genoss den Tag sichtlich.

Der Höhepunkt war aber (wohl unbestritten), als die Hochlandler zum Auftritt kamen, natürlich nur mit unserem Christoph, der zuvor (mehr oder weniger unbeobachtet) entführt wurde, um sich halbwegs in Ruhe umkleiden zu können.

Im Anschluss an diesen (letzten) großen Auftritt dieser uns allen unvergesslichen Tanztruppe versuchten wir dann, (in guter Manier einer bayerischen Hochzeit) dem künftigen Dienstherrn (dem Pfarrer von Unterföhring) nach der „Brautentführung“ eine Auslöse abzuhandeln. Das gestaltete sich recht schwierig, weil der gute Herr hiervon nicht nur überrascht, sondern wohl total überfordert war. Aber schließlich einigten wir uns doch auf einen Besuch mit Brotzeit im künftigen Wirkungskreis unseres Tanzbruders, der hoffentlich auch als "Vizechef" den Humor behält.

Da (wie immer) am gleichen Tag noch weitere private Feierlichkeiten bei mir anstanden, musste ich leider nach dem Auftritt die Feier in Ampfing verlassen. Ich habe aber noch gehört, dass es auch weiterhin (mit Vesper in der Kirche und gemeinsamen Abendessen zum Ausklang) sehr schön war.

Euer Hochlandler Xandi


2022 - Erinnerungen an ehemalige Kapläne, von Pia Mix


Teilnehmer der KJT Radtour:

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